Drosa: Mehrzweckbegegnungsstätte für Jugendliche und Senioren

Sigrid Laue räumt es unumwunden ein: „Ohne LEADER hätten wir das nicht geschafft.“ Die Ortsbürgermeisterin von Drosa sitzt am Schreibtisch im kleinen Büro eines Gebäudes, das in den Projektanträgen etwas umständlich beschrieben wird mit „Mehrzweckbegegnungsstätte für Jugendliche und Senioren sowie für Ausstellungen und Theateraufführungen“. Fragt man aber einen Drosaer nach dem Weg zur eben dieser Mehrzweckbegegnungsstätte, wird man mit einiger Sicherheit zur Katerburg geschickt. Als Anfang der 90er Jahre der Kindergarten ausgebaut wurde, nutzten die Arbeiter den benachbarten Speicher – in dem es streng nach Katze roch.

Die Katerburg heute: ein lang gestrecktes Gebäude, darin, wie erwähnt, ein Büro, eine winzige Küche, ein großer Raum, Sanitärräume. Einer, wie er in Drosa gefehlt hat, obwohl man schon 1975 begonnen hatte, ein eigenes Naherholungszentrum aufzubauen, dessen Schlussstein die Mehrzweckbegegnungsstätte bildet. Etwas oberhalb von dieser lag einst eine Hühnerfarm, die nach Stilllegung nach und nach umgebaut wurde, so dass sich heute dort unter anderem eine Kegelbahn, eine Gaststätte und ein Versammlungssaal finden.

In Drosa leben heute 600 Menschen, nur etwa halb soviel, wie vor zwei Jahrzehnten. Aber, sagt Sigrid Laue, inzwischen kehrten ehemalige Drosaer wieder zurück. Was sie dort vorfinden, ist für einen Ort von sehr überschaubarer Größe ein erstaunlich aktives Sozialleben. Der Sportverein kommt auf rund 130 Mitglieder, in ihm wird nicht nur wie in anderen Dorfvereinen gekickt – hier spielt man ebenso Tennis oder tanzt. Es gibt eine Theatertruppe und eine Kreativgruppe. Und so gut wie jeden Monat ein Fest.

Die Schwierigkeit, vor der viele Gruppen standen: sie hatten keinen festen Treffpunkt. Die Theatergruppe tingelte schon während der Proben, musste ständig neu auf- und abbauen. Der Kindergarten suchte einen Raum, um im Winter Sport anbieten zu können, die Kreativgruppe brauchte Platz, sich mit ihrem Material ausbreiten zu können. Der Jugendklub suchte, der Sportverein, die Volkssolidarität und nicht zuletzt der Verein „Wir für Drosa“, eine 2006 gegründete Lobby, um Drosas Interessen nach der Gebietsreform zu vertreten, die das Dorf zu einem Teil der Gemeinde Osternienburger Land machte.

Die Idee, wie vielen geholfen werden könnte, kam den Drosaern, als ihnen das LEADER-Programm vorgestellt wurde. „Wir haben dann ein kleines, überschaubares Projekt entwickelt“, erklärt Sigrid Laue. Eben den Umbau der Katerburg. Und die erläutert ein ehernes Prinzip im Ort: Man beginne erst etwas, wenn der Rahmen stehe und Aussicht auf Erfolg bestehe. So hat sich Drosa Anfang der 90er Jahre nicht von der allgemeinen Euphorie anstecken lassen und eben kein Gewerbegebiet ausgewiesen. Wer neu bauen will, wird auf die Baulücken im Ort verwiesen.

2006 begannen die Planungen zum neuen Mehrzweckgebäude, 2009 konnte es eingeweiht werden. 60.000,– Euro haben etwa Umbau und Sanierung gekostet; ein Großteil des Geldes kam aus dem LEADER-Programm.

Anfänglich war die Nutzung weitgehend freigegeben, jede Gruppe konnte die Katerburg mehr oder minder nach eigenem Gusto nutzen. „Aber“, erinnert sich Laue, „das ging so nicht.“ Manchmal trafen sich unbeabsichtigt zwei Gruppen gleichzeitig. Und man führt also einen Plan ein. Vielleicht das beste Zeichen, dass die Idee aufgegangen ist.

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